Was ist ein echter Pitbull? Rassenunterscheidung

Einleitung


Der Begriff „Pitbull“ wird häufig benutzt und gilt als eine Art Oberkategorie für unterschiedliche Hunderassen. Wir möchten in diesem Blog mehr über den echten Pitbulls, also den American Pitbull Terrier aufklären und dir die wichtigsten Unterschiede der bull- und terrierartigen Rassen erklären. 

Der Begriff Pitbull

Der Begriff „Pitbull“ wirft oft Verwirrung auf, besonders bei denen, die mit Hunderassen nicht vertraut sind. Die Herkunft des Begriffs lässt sich auf die frühen Tage der Hundekämpfe zurückführen, als der Bull & Terrier in kleinen Kampfarenen, den sogenannten „Pits“, gegeneinander antreten musste. Während dieser Zeit gab es keine klare Unterscheidung zwischen verschiedenen Rassen wie dem American Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier. All diese Rassen sind jedoch aus verschiedenen Kreuzungen des ursprünglichen Bull & Terrier hervorgegangen.


In der heutigen Zeit ist „Pitbull“ eher ein Sammelbegriff, der in den USA weitverbreitet ist. Er bezieht sich auf einen bestimmten Phänotyp bzw. ein Erscheinungsbild, und nicht auf eine spezifische Rasse. Dieser Phänotyp ist gekennzeichnet durch einen muskulösen Körperbau, einen breiten Schädel und eine ausgeprägte Kiefermuskulatur. Hier beginnt jedoch die Verwirrung, denn viele verschiedene Hunderassen könne diese physischen Merkmale aufweisen, darunter der American Bully, Dogo Argentino, American Bulldog, Rottweiler und viele andere sportliche und massive Rassen.

Da der Begriff „Pitbull“ sich auf eine Reihe von – hauptsächlich äußerlichen – Merkmalen und nicht auf eine spezifische Rasse bezieht, kann er leicht missverstanden und fehlinterpretiert werden. Im Laufe der Zeit wurde der Begriff auch im deutschsprachigen Raum übernommen, wodurch eine noch größere Anzahl von Rassen als „Pitbulls“ bezeichnet wird. Das hat zur Folge, dass es oft Missverständnisse gibt, wenn es darum geht, was ein „echter Pitbull“ tatsächlich ist. Medien nutzen den Begriff gerne, um Fehlinformationen und negative Propaganda zu verbreiten. 

Grosse Verwirrung bei den Unterschieden

Der Begriff „Pitbull“ beschriebt mittlerweile nur noch einen Phänotypen oder eine Art von Hund. Da fast alle Hundehalter ihrer Meinung nach einen „Pitbull“ halten, kommt es immer mehr zur Verwirrung und so weiss keiner mehr so richtig, was ein „Pitbull“ ist, was ein „American Pitbull Terrier“ ist oder was ein „XL Pitbull“ sein soll. Komplett verwirrend wird es dann, wenn die BILD Zeitung einen Artikel postet, in dem es um einen Rottweiler geht und gross auf die Titelseite schreibt „Pitbull beißt Kind“. In den Medien wird also unter „Pitbull“ jede mögliche Rasse gepusht. Jeder gefährliche Hund ist dadurch laut Medien ein „Pitbull“.

Trotz der Häufigkeit des Begriffs „Pitbull“ besteht oft Unsicherheit darüber, was genau ein Pitbull ist. Besonders in Deutschland ist es schwierig, einen echten American Pitbull Terrier zu erkennen. Der Grund dafür ist, dass die Einfuhr dieser spezifischen Rasse nach Deutschland verboten ist, wodurch nur etwa 5% der Hunde, die in Deutschland als Pitbulls bezeichnet werden, echte American Pitbull Terrier sind. Auch ist der American Pitbull Terrier nicht Mitglied des internationalen Zuchtverbands FCI, im Gegensatz zum American Staffordshire Terrier. Stattdessen werden American Pitbull Terrier vom UKC oder ADBA gezüchtet, zwei Organisationen, die in Deutschland weniger präsent sind als der FCI. Daher sind die meisten als „Pitbulls“ bezeichneten Hunde in Deutschland tatsächlich Mischlinge, American Staffordshire Terrier oder andere Rassen. In anderen Ländern, wie der Schweiz und Österreich, sind die Einfuhrbestimmungen je nach Bundesland oder Kanton weniger strikt, und daher sind dort mehr echte American Pitbull Terrier vertreten. Es ist deshalb wichtig, sich bewusst zu sein, dass der Begriff „Pitbull“ je nach Standort und Kontext unterschiedliche Bedeutungen haben kann.

American Pitbull Terrier
American Pitbull Terrier​​

Warum ist der allgemeine Begriff "Pitbull" ein Problem?

Grundsätzlich ist es nicht schlimm, wenn Hunderassen unter einer Art oder einem Sammelbegriff zusammengefasst werden. Ähnlich ist es zum Beispiel bei den Schäferhunden. Es gibt zig unterschiedliche Schäferhunde: den Deutschen Schäferhund, den Schweizer Schäferhund, den Belgischen Schäferhund usw. Problematisch wird es aber dann, wenn der Begriff „Pitbull“ vorrangig im Zusammenhang mit negativen Schlagzeilen in Verbindung tritt. Die Medien berichten immer wieder davon. Der Begriff „Pitbull“ verkauft sich schlicht und einfach viel besser, als die richtige Rasse zu nennen. Da viele Leser zum Beispiel nicht wissen, was ein Staffordshire Bullterrier ist oder wie dieser aussieht, klingt eine Schlagzeile mit „Staffordshire Bullterrier beißt Kind“ weniger einprägend und interessant als „Pitbull beißt Kind“. Jeder Leser hat sofort ein Bild einer Bestie im Kopf.

Der Sammelbegriff „Pitbull“ trägt also im Wesentlichen dazu bei, dass der American Pitbull Terrier und die anderen ähnlichen Rassen sehr stark in Verruf geraten. Diese Stigmatisierung macht es für Hundehalter der Rassen, die unten den Sammelbegriff „Pitbull“ fallen, immer schwieriger gegen die Vorurteile anzukämpfen. In diesem Fall ist also ein Sammelbegriff eher schädlich, für den Ruf dieser Rassen, als wirklich hilfreich oder Sinn gebend. Jeder ernsthafte Liebhaber dieser Rassen und jeder, der für einen besseren Ruf dieser Hunde kämpfen möchte, sollte dringend die genauen Unterschiede lernen. So können wir verhindern, dass alle diese Rassen in einen Topf geschmissen und so weiterhin durch den Dreck gezogen werden. Man sollte immer daran denken, dass wenn die Rassen unter Beissstatistiken, Vorfällen und anderen Berichten separat aufgeführt wird, die Zahlen solcher negativen Ereignisse viel geringere Zahlen aufweisen würde.

Negative Schlagzeilen mit dem Begriff „Pitbull“
Negative Schlagzeilen mit dem Begriff „Pitbull“​​

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Unterschiede der Hunderassen

Wir möchten etwas Licht ins Dunkle bringen und zeigen dir die Unterschiede der Rassen, die meistens als „Pitbull“ zusammen gefasst werden. Dabei wird zum einen zwischen den bullartigen Terriern unterschieden, die aus dem Bull & Terrier entstammen wie: American Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier. Alle diese Rassen entstammen aber den verschiedenen Kreuzungen der damaligen Bull & Terrier. Die vier Rassen wurden aus der Bulldogge des alten Typs mit einigen Terriern gemixt und so kam es nach sorgfältiger Selektion zu den Rassen, wie wir sie heute kennen.

Bullterrier


Der Bullterrier ist am leichtesten zu unterscheiden von den bullartigen Terriern. Erstaunlicherweise denken die meisten Nichtkenner, dass es sich beim Bullterrier um einen „Pitbull“ handelt. Wenn wir z. B. erzählen, dass wir einen Pitbull haben, kommt direkt die Frage: „Die Weissen mit dieser komischen Nase?“. Optisch gesehen sieht der Bullterrier am wenigsten aus wie der American Pitbull Terrier. Die abgerundete Schnauze ist besonders prägnant für ihn und sie werden deshalb oft liebevoll „Bananennase“ genannt. Mittlerweile gibt es vom Bullterrier eine Miniatur-Form, den Miniatur Bullterrier. Im Gegensatz zum Bullterrier steht der Miniatur Bullterrier nicht auf einer diskriminierenden Rasseliste, solange die Widerristhöhe 35,5 cm nicht überschreitet.

Bullterrier
Bullterrier​​

Staffordshire Bullterrier


Der Staffordshire Bullterrier ist verhältnismässig mit maximal 40,5 cm Widerristhöhe recht klein. Er hat einen rund-quadratischen Schädel (fast herzförmig), der ihren Kopf sehr süss aussehen lässt.  Im Gegensatz zu den anderen drei bullartigen Terriern ist seine Schnauze kürzer und der Körper deutlich kleiner.

Staffordshire Bullterrier
Staffordshire Bullterrier​​

American Staffordshire Terrier


Der American Staffordshire Terrier ist der grösste der vier bullartigen Terrier. Er hat einen breiten Schädel und ist am schwersten. Der Körperbau ist stabil, breit und solide, trotzdem sportlich. Er sieht dem American Pitbull Terrier am ähnlichsten. Jedoch ist der American Staffordshire Terrier breiter, grösser und weniger agil im Gegensatz zum American Pitbull Terrier. Das ist auch ganz logisch, denn der American Staffordshire Terrier haben genau den gleichen Ursprung und waren lange ein und dieselbe Rasse. Erst um 1900 wuchs der Wunsch nach einer Showline. Die Züchter wurden sich nicht einig und so kam es mit einer Teilung der Züchter zum heutigen American Staffordshire Terrier. Er wurde vom AKC 1936 erstmalig registriert. Optisch gesehen wurde der American Staffordshire Terrier seit dem grösser und stämmiger als sein Pendant – der American Pitbull Terrier. Bis heute können sie genotypisch nicht unterschieden werden. Das bedeutet, dass sie mit einem Rasse-DNA-Test identische Ergebnisse erzielen. Auch phänotypisch braucht es etwas Übung, den Unterschied direkt zu erkennen. Sobald man den Dreh einmal raus hat, verwechselt man es nicht mehr.

American Staffordshire Terrier
American Staffordshire Terrier​​

American Pitbull Terrier


Der American Pitbull Terrier ist der echte „Pitbull“. Im Gegensatz zu den oben genannten drei Rassen ist er ein sehr agiler, drahtiger und zierlicher Hund. Bei einem American Pitbull Terrier kommt das bullige nur sehr wenig hervor. American Pitbull Terrier vom Zuchtverband UKC sehen dem American Staffordhsire Terrier sehr ähnlich. In der Zuchtgeschichte des UKC wurden sehr viele American Staffordshire Terrier rein gezüchtet. Schaut man sich jedoch die American Pitbull Terrier vom ADBA Zuchtverband an, erkennt man den deutlichen Unterschied zwischen dem American Pitbull Terrier und dem American Staffordshire Terrier. Er ist durch und durch ein richtiger Terrier und ist als Athlet deshalb viel schmaler und kleiner als der American Staffordshire Terrier.

American Pitbull Terrier
American Pitbull Terrier​​

American Bully


Als Erweiterung des American Pitbull Terriers wurde der American Bully 2013 beim UKC als eigenständige Rasse anerkennt. Heutzutage gibt es immer noch Streit darüber, ob der American Bully eine richtige Rasse ist oder nicht. Fakt ist jedoch, dass er mit seinem Ursprung, dem American Pitbull Terrier, wenig Gemeinsamkeiten hat. Es wurden zum American Pitbull Terrier noch einige Molosser eingekreuzt. Es entstand eine Rasse, die bullig ist und dem Charakter des American Pitbull Terrier nicht mehr ähnelt. Den American Bully gibt es in allen möglichen Formen und Standards. Das macht diese Rasse sehr unübersichtlich. Der American Bully (egal in welcher Form) ist hauptsächlich durch seine Masse sehr auffällig. Die meisten American Bullys beginnen bei einem Gewicht von 30 kg. In ihm steckt charakterlich gesehen kein Terrier. In seinem Wesen ist er deshalb viel träger im Vergleich zu den bullartigen Terriern.

Achtung! Die Namensverwechslung mit dem American Bulldog ist hier sehr gross, es sind aber zwei ganz unterschiedliche Rassen.

American Bully
American Bully​​

Vitomalias Fazit

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Begriff „Pitbull“ weit mehr umfasst als nur eine einzelne Hunderasse. Vielmehr handelt es sich um eine Sammelbezeichnung, die viele verschiedene Rassen mit ähnlichen physischen Merkmalen umfasst. Trotz der weitverbreiteten Verwendung des Begriffs, besonders in den Medien, haben nur wenige Menschen eine genaue Vorstellung davon, was einen echten American Pitbull Terrier ausmacht. Das liegt größtenteils daran, dass die Einfuhr dieser spezifischen Rasse nach Deutschland stark eingeschränkt ist und die Rasse nicht dem internationalen Zuchtverband FCI angehört.

Das Vorurteil und die Stigmatisierung, die durch den Begriff „Pitbull“ entstehen, wirken sich negativ auf viele Hunderassen aus und machen es für die Besitzer schwierig, gegen diese falschen Vorstellungen anzukämpfen. Es ist daher wichtig, die genauen Unterschiede zwischen den einzelnen Rassen zu verstehen und sich dafür einzusetzen, dass sie in den Medien und der Gesellschaft insgesamt korrekt dargestellt werden. Indem wir uns besser über die verschiedenen Rassen informieren, die unter den Begriff "Pitbull" fallen, und diese Information weitergeben, können wir dazu beitragen, die Situation für diese wunderbaren und oft missverstandenen Tiere zu verbessern.

Sobald man sich die Rassen ganz genau anschaut und sich damit befasst, wird man schnell die Unterschiede erkennen. Übrigens: Lass dich nicht von den Google Bildern beeinflussen, die zeigen oft vieles, aber nicht die richtige Rasse. Möchtest du sichergehen, dann schau bei den Rassestandards der jeweiligen Verbände vorbei.

Was genau bedeutet der Begriff "Pitbull"?

Der Begriff „Pitbull“ stammt ursprünglich aus der Zeit, als der Bull & Terrier in Hundekämpfen in sogenannten „Pits“ verwendet wurde. Heute wird der Begriff in den USA hauptsächlich zur Beschreibung eines Phänotyps oder Erscheinungsbilds verwendet, nicht einer spezifischen Rasse. Er bezeichnet Hunde, die muskulös sind und einen breiten Schädel mit ausgeprägter Kiefermuskulatur haben.

Was ist das Problem mit dem allgemeinen Begriff "Pitbull"?

Das Problem liegt hauptsächlich in der Verwendung des Begriffs „Pitbull“ in negativen Kontexten, insbesondere in den Medien. Dies führt dazu, dass der American Pitbull Terrier und ähnliche Rassen stigmatisiert werden und es für Hundehalter schwierig wird, gegen die Vorurteile anzukämpfen.

Wie kann ich die Unterschiede zwischen diesen Rassen lernen?

Es ist wichtig, sich mit den einzelnen Rassen und ihren spezifischen Eigenschaften vertraut zu machen. Eine gute Quelle sind die Rassestandards der jeweiligen Zuchtverbände. Durch eine genaue Betrachtung und Kenntnis dieser Rassen können wir dazu beitragen, die Stigmatisierung und falsche Kategorisierung zu reduzieren.